Wissenschafts-PR

[Die Untersuchung leistet] nicht nur eine überfällige Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Status quo der Organisation von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen, sondern bietet auch einen – durchaus nachdenklich stimmenden – Ausblick darauf, was Kommunikations-verantwortliche für die Zukunft der Öffentlichkeitsarbeit an Hochschulen und außeruniversitären Forschungs-einrichtungen erwarten.

Prof. Dr. Juliana Raupp, Freie Universität Berlin

Die Öffentlichkeitsarbeit und speziell die Pressearbeit von Hochschulen und außeruniversitären Forschungs-einrichtungen steht vor großen Herausforderungen, und das täglich aufs Neue. Unter Hinzuziehung weiterer Kommunikationsfelder wie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing stellt sich die Frage nach effizienter und effektiver Arbeitsteilung der Gesamtorganisation.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Kommunikation der Wissenschaftsinstitutionen derzeit einen tiefgreifenden inhaltlichen wie strukturellen Wandel erlebt. Angesichts der stagnierenden staatlichen Finanzierung und des steigenden Wettbewerbsdrucks gilt es neue, bislang wenig berücksichtigte strategische Zielgruppen zu erschließen. Die interne Kommunikation ist im Aufwind. Diesem Bestreben stehen aber Defizite in der Organisation und der Ausstattung gegenüber. Hinzu kommen externe Parameter wie die Folgen des Bologna-Prozesses, das immer nötiger werdende Einwerben von Drittmitteln, der Wettbewerb um Wissenschaftler und Studenten sowie die Konkurrenz mit anderen Einrichtungen.

Die methodisch aufwändige Berufsfeldstudie skizziert den Status quo der PR von Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland. In einer quantitativen schriftlichen Befragung der Kommunikationsverantwortlichen von Hochschulen und außeruniversitären Forschungs-einrichtungen werden mittels einer Vollerhebung strukturelle Determinanten und Ziele identifiziert, das Berufsfeld und der Professionalisierungsgrad seiner Akteure untersucht. Anschließend wird mittels einer Delphi-Studie über drei Wellen eine Prognose für die zukünftige strukturelle wie inhaltliche Entwicklung aufgestellt und in ein integratives Kommunikationsmodell überführt.

pressesprecher 02/12, S. 37:
»Die Studie verschafft einen umfassenden Überblick über den Status quo der PR von wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland. Höhn setzt sich dabei mit der Problematik der Wissenschafts-PR auseinander und erörtert verschiedene Theorien als Grundlage der Wissenschaftskommunikation. Darüber hinaus geht der Autor auf die historische Entwicklung von PR an Hochschulen ein und erläutert die Strukturen der Organisationen. […] Fazit: Eine detaillierte Studie mit tiefgehenden Informationen für Kommunikationsverantwortliche wissenschaftlicher Einrichtungen.«

Joachim Preusse in Publizistik 03/2012, S. 359-361:
»Die Arbeit folgt in ihren Theoriekapiteln sowie den konkreten empirischen Fragestellungen den eingeführten Kategorien der klassischen PR-Berufsfeldforschung und wendet diese auf das bisher wenig beforschte Segment der Wissenschafts-PR an. […] Auf Basis der […] Delphi-Befragung mit drei Wellen, die ebenfalls online durchgeführt wurde, erhebt Höhn detaillierte Einschätzungen zur zukünftigen Bedeutung der PR für Wissenschaftsorganisationen, zum Anforderungsprofil für PR-Praktiker in der Wissenschaft, zum Stellenwert interner Kommunikation, zu den Einsatzbereichen externer Dienstleister und zur erwarteten Diversifizierung der Zielgruppen. […] Insgesamt leistet die Studie einen Beitrag zur Vermessung des Berufsfeldes Wissenschafts-PR, gibt begründete Empfehlungen zur Organisation und Gestaltung der Wissenschafts-PR und stellt Prognosen hinsichtlich der Entwicklung des Berufsfeldes an.«